Zinsschock im Mai – aber Krypto darf hoffen
Jerome Powell spricht Klartext: Zinssenkungen kommen vorerst nicht, die Märkte reagieren enttäuscht. Doch für die Krypto-Branche gibt es gute Nachrichten.
Die Fed will bestimmte Regeln für Krypto-Banken lockern. Das sorgt für vorsichtigen Optimismus im digitalen Markt.
Falkenhafte Aussagen von Fed-Chef Powell
Powells Bemerkungen kommen, da die Markterwartungen für eine Zinssenkung im Mai zusammengebrochen sind, wobei die CME FedWatch-Daten nur eine 16-Prozent-Chance einpreisen. US-Aktien fielen nach der Rede leicht. Der Aktienmarkt spiegelt derzeit die Enttäuschung der Investoren über das Fehlen von dovishen Signalen wider.
„Wir sollten uns nicht beeilen, die Zinsen zu senken“, sagte Powell. „Wir haben allen Grund, auf mehr Klarheit zu warten, bevor wir Änderungen an der Fed-Politik in Betracht ziehen.“
Der Krypto-Markt blieb jedoch relativ stabil. Der Optimismus in Bezug auf Zinssenkungen war nach den hawkishen FOMC-Protokollen der letzten Woche und einem unerwartet schwachen CPI bereits eingepreist.
Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed im Mai. Quelle: CME FedWatch
Powell äußerte sich auch direkt zu digitalen Vermögenswerten.
„Kryptowährungen werden immer beliebter. Ein rechtlicher Rahmen für Stablecoins ist eine gute Idee.“
Er fügte hinzu, dass die Federal Reserve die Lockerung einiger Bankregulierungen im Krypto-Bereich unterstützt. Die Fed ist sich einig, dass der Sektor reift und eher eine genauere Überwachung als Beschränkungen benötigt.
Die doppelte Botschaft – keine unmittelbare Lockerung der Politik, aber ein positiver Ausblick für die Krypto-Regulierung – wurde mit einer verhaltenen Reaktion auf den digitalen Vermögensmärkten aufgenommen.
Bitcoin hielt sich bei rund 84.500 USD und zeigte sich trotz der Risikoaversion gegenüber Aktien widerstandsfähig. Powell räumte ein, dass sich das Wirtschaftswachstum Anfang 2025 wahrscheinlich verlangsamen werde, und warnte, dass Trumps Zölle eine „große Quelle der Unsicherheit“ seien.
Er bemerkte auch, dass die Fed nicht kurz davor steht, die quantitative Straffung zu beenden, und möglicherweise schwierige politische Entscheidungen treffen muss, wenn die Inflation wieder ansteigt.
Während die Fed ihre Bereitschaft bekräftigte, bei Bedarf Dollar-Liquidität für globale Zentralbanken bereitzustellen, wies Powell die Idee eines Fed-„Put“ zurück. Er sagte, die Unabhängigkeit der Zentralbank sei „eine Frage des Gesetzes“.
Für die Krypto-Märkte war der regulatorische Ton ein Lichtblick in einem ansonsten düsteren makroökonomischen Umfeld.